Straßennamen

Johanna Eleonora Fickert

 

Johanna Eleonora Fickert, Lebensdaten unbekannt

Die Johannisstraße liegt zwischen Friedrichstraße und Tucholskystraße. Johannis ist möglicherweise die maskulin veränderte Form von Johanne für Johanna Eleonora Fickert, die in der Straße wohnte.

Vermutlich wurde die Straße am 24. Juli 1835 nach Johanna Eleonora Fickert benannt. Diese war eine bekannte Wohltäterin, die sich in der Straße einen Namen machte. Eine Initiative von Bewohnern dieser Straße (damals Kirchhofstraße) zur Umbenennung in Johanna- oder Eleonorastraße aus dem Jahre 1822 wurde 1823 abschlägig beschieden. Die Weihe der neu erbauten St.-Johannis-Kirche in Moabit am Johannistage (24. Juni) 1835 gab dann offenbar den Ausschlag, dem Antrag der Bewohner statt zugeben.

Demoiselle Johanna Eleonora Fickert war wegen ihrer Tugendhaftigkeit und Wohltätigkeit bekannt. Sie wuchs als einzige Tochter des Bankiers Fickert auf und erbte ein beachtliches Vermögen von ihren Eltern und ihrem Onkel.

Fickert genoss einen guten Ruf, lebte religiös, häuslich, wohlanständig. Ihre Wohltätigkeit betrieb sie in bescheidener Stille und erfreute sich allgemeiner Achtung.

Während der Befreiungskriege 1813/14 tat sie sich mit „gutherziger Tätigkeit“ bei der Ausrüstung unbemittelter Freiwilliger hervor. Ihre Hilfe zur Verpflegung der Verwundeten war geschätzt. Sie schenkte dem Waisenhaus ein Grundstück an der Friedrichsgracht und 500 Taler Gold für Errichtung und Ausbau des Hauses. Allerdings mit der Bedingung, dass ihr Kapital und das Haus bis zu ihrem Tode verzinst werde. Zum Teil verzichtete sie dann jedoch auf diese Einnahmen zum Wohle des Waisenhauses.