Straßennamen

Alexandrine von Preußen

 

Alexandrine von Preußen (* 23. Februar 1803 in Berlin, † 21. April 1892 in Schwerin), preußische Prinzessin, durch Verehelichung Erbgroßherzogin von Mecklenburg

Die Berliner Alexandrinenstraße ist eine der sieben in Deutschland nach der preußischen Prinzessin benannten Straßen. Die begrünte, ruhige, circa einen Kilometer lange Straße befindet sich zum Teil in Mitte, zum Teil in Kreuzberg. Sie verbindet die Oranienstraße/Moritzplatz und die Gitschiner Straße und wurde am 29. Juni 1843 nach der Prinzessin benannt.

 

Friederike Wilhelmine Alexandrine Marie Helene von Preußen wird am 23. Februar 1803 als siebentes Kind und vierte Tochter der Königin Luise von Preußen und des konservativen, kunstliebenden Preußenkönigs Wilhelm III. im Berliner Schloß geboren und getauft. Von ihrem Paten, Kaiser Alexander I. von Russland, erhält sie den Rufnamen Alexandrine.

Der frühe Tod ihrer Mutter bindet Alexandrine eng an ihren Vater und die Geschwister. Dieser enge Familiensinn prägt sie für ihr ganzes Leben. Ihr Vater Friedrich Wilhelm III. sieht sich zeitig nach einem geeigneten Ehekandidaten für seine Tochter um. Großes Interesse zeigt der Kronprinz von Schweden, der auch um Alexandrines Hand anhält. Doch das Haus Bernadotte ist damals vom alten Hochadel noch nicht akzeptiert, so wird der Antrag abgelehnt. Schließlich heiratet Alexandrine den Erbgroßherzog Paul Friedrich von Mecklenburg, den ältesten Sohn des Erbprinzen Friedrich Ludwig und dessen erster Gemahlin, der russischen Großfürstin Helena Pawlowna.

Die Hochzeit wird vorerst heimlich vollzogen, da Alexandrine noch nicht konfirmiert ist. Am 25. Mai 1822 findet die Hochzeit nach preußischem Hofzeremoniell im Berliner Dom statt. Das junge Paar lebt im großherzoglichen Schloss zu Ludwigslust. Die Ehe ist glücklich, und es entstammen drei Kinder aus ihr: Großherzog Friedrich Franz II. (1823-1883), Herzogin Luise, verheiratete Fürstin von Windisch-Grätz (1824-1859), und Herzog Wilhelm (1827-1879). Zu Paul Friedrichs Regierungsantritt im Jahre 1837 wird der Hof nach Schwerin verlegt, und die Familie zieht ins Alte Palais. Für Sommeraufenthalte dienen das Greenhouse in Schwerin und in Heiligendamm das Alexandrinen-Cottage. Nur kurz ist die preußische Prinzessin regierende Großherzogin, denn ihr Gatte Paul Friedrich verstirbt bereits 1842. Nach seinem Tod zieht sie sich in das Alexandrinen-Cottage zurück, von wo sie dennoch großen politischen Einfluss ausübte.

Alexandrine von Preußen gründet drei Stiftungen in Mecklenburg, die nach ihr benannt werden. Das Alexandrinenstift in Ludwigslust, welches 1829 zur Erziehung von Kindern gestiftet wurde und noch heute existiert, ist der älteste Kindergarten Mecklenburgs und einer der ältesten in Deutschland. Auf dem Alexandrinenplatz in Ludwigsburg erinnert ein Reiterstandbild an die Stifterin. Die Großherzogin-Mutter Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin verstirbt am 21. April 1892 in ihrem Palais zu Schwerin und wird neben ihrem Gemahl im Dom zu Schwerin beigesetzt. Die Mecklenburger stiften ihr als Zeichen ihrer großen Verehrung ein Denkmal, welches vor dem Greenhouse, einem Teil des Schweriner Schlossgarten-Ensembles, steht. Alexandrine ist Trägerin des Louisenordens und des Katharinenordens.