Natalie Ferchland

 

Natalie Ferchland, geb. Ziegelroth (* 28. März 1871 in Ostrowo/Provinz Posen, † 3. Mai 1928 in Berlin), erste Berliner Polizeiärztin mit deutscher Approbation

Natalie wird als Tochter von Rachel und Israel Ziegelroth, der Kantor in Posen ist, geboren. Die Familie zieht mit sieben Kindern um die Jahrhundertwende nach Deutschland.

Natalie wählt wie drei ihrer Geschwister die ärztliche Laufbahn, die anderen drei werden Musiker.

Zunächst besucht sie die höhere Töchterschule in Schwedt a. O. und Halberstadt und macht ihr Lehrerinnenexamen für höhere Mädchenschulen. Bei Helene Lange belegt sie Gymnasialkurse und Privatunterricht zur Vorbereitung auf das Abitur. Ihre Maturitätsprüfung für Mediziner besteht sie in Zürich. Sie studiert bis 1899 Medizin an der Uni in Zürich. Ihr Physikum mit Staatsexamen absolviert sie schließlich 1903 in Halle.

1905 praktiziert sie als Assistenzärztin an der Zimmermannschen Naturheilanstalt in Chemnitz. Von 1905 bis 1928 ist sie die Nachfolgerin von Agnes Hacker und somit erste Ärztin für „Weiber im Gefängnis und Gewahrsam“ in Berlin mit deutscher Approbation.

Sie bleibt niedergelassene Ärztin bis zu ihrem Tod.