Straßennamen

Bettina von Arnim

 

Bettina von Arnim, geb. Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano (* 4. April 1785 in Frankfurt am Main; † 20. Januar 1859 in Berlin), Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik

Das Bettina-von-Arnim-Ufer liegt im Bezirk Tiergarten, ehemals Richard-Wagner-Straße (1889-1934) bzw. Schlieffenufer (1934-1991). Die Benennung fand am 20.1.1991 statt.

 

Bettina ist das siebte von zwölf Kindern des Großkaufmanns Peter Anton Brentano. Die Familie ist begütert und stammt aus altem italienischem Adel. Aus einer florierenden Export/Import-Firma entstammt ein beträchtliches Erbe für Bettina.

Als die Mutter 1793 stirbt, wird Bettina bis zum 13. Lebensjahr in der Ursulinenschule in Fritzlar erzogen.

Ab 1797 lebt sie nach dem Tod ihres Vaters bei der Großmutter in Offenbach und in Frankfurt. 1810 folgt sie ihrer Schwester nach Berlin, die dort mit ihrem Mann, dem Rechtsgelehrten Friedrich Karl von Savigny, lebt.

Einer ihrer Brüder ist der Dichter Clemens von Brentano, zu dem sie eine enge Beziehung pflegt. Brentano stellt sie ihrem späteren Mann Achim von Arnim vor.

Schon 1806 lernt sie Goethes Mutter Katharina Elisabeth kennen, mit der sie freundschaftlich verbunden ist. Später pflegt sie auch die Verbindung mit Johann Wolfgang von Goethe. Der 1835 veröffentlichte „Briefwechsel Goethes mit einem Kinde“ verhilft ihr zu schnellem Ruhm.

1811 heiratet sie Achim von Arnim, mit dem sie teils in Berlin wie auch auf dem Gut Wiepersdorf bei Jüterbog lebt. Aus der 20-jährigen Ehe entstammen sieben Kinder.

Erst nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes setzt sich Bettina von Arnim mit ihren literarischen Werken und sozialem Engagement durch. Mit der Veröffentlichung der Werke Achim von Arnims tritt sie erstmals an die Öffentlichkeit. Nach dem Tod ihres Mannes zieht sie schließlich ganz nach Berlin.

Der bunte Kreis der Berliner Persönlichkeiten trifft sich in ihrem so wie in anderen Salons der Stadt. Im Salon von Rahel Varnhagen lernt sie zum Beispiel J. G. Fichte, G. W. F. Hegel, H. von Kleist sowie andere Größen kennen.

Bettina besitzt eine außergewöhnlich vielseitige künstlerische Begabung. Sie komponiert Lieder. Sie schreibt Gedichte und Märchen und betätigt sich auch in der Malerei.

Großes Engagement zeigt Bettina von Arnim nach dem Ausbruch der Cholera in Berlin 1831, wo sie sich für soziale Hilfsmaßnahmen in den Armenvierteln einsetzt und die Kranken pflegt.

Sie schreibt ein Buch über ihre Freundin, die romantische Dichterin Karoline von Günderode („Die Günderode“, 1840), weiterhin „Dies Buch gehört dem König“ (1843), fiktive Dialoge zwischen Goethes Mutter und der Mutter des preußischen Königs über die sozialen Zustände im Land.

In späteren Werken setzt sie sich für die Abschaffung der Todesstrafe ein sowie die politische Gleichstellung von Frauen und Juden. Die Ideen des Frühsozialismus finden ihr Interesse. Als sie Karl Marx 1842 trifft, hält sie jedoch an der Idee eines Volkskönigs fest. Dieser sollte erster Bürger einer Gemeinschaft von Bürgern sein und den Staat mit ihnen erschaffen, in dem sie leben wollen.

Bettina von Arnim erleidet im Jahre 1854 einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholt. Sie stirbt am 20. Januar 1859 im Kreise ihrer Familie und wird neben ihrem Mann an der Kirche von Wiepersdorf beigesetzt.

1992 wird sie als Ehrung auf dem 5-DM-Schein der letzten DM-Banknotenserie abgebildet.