Straßennamen

Katharina Heinroth

 

Katharina Berta Charlotte Heinroth, geb. Berger (* 4. Februar 1897 in Breslau; † 20. Oktober 1989 in Berlin), Zoologin

Das Lützowufer südlich des Tiergartens wurde am 4. Juli 1994 im Abschnitt zwischen Budapester Straße und Pumpwerk in Katharina-Heinroth-Ufer umbenannt. Eine Gedenktafel an der Budapester Straße 32 erinnert seit 1997 an ihr unermüdliches Schaffen.

 

In ihrer Geburtsstadt besucht Katharina das Lyzeum. In Breslau sowie in München studiert sie Zoologie, Geografie, Botanik und Geologie. 1928 kommt sie nach ihrer Promotion nach Berlin. Ihren späteren Ehemann, Oskar Heinroth (1871-1945), Leiter des Aquariums und Ornithologe, lernt sie hier kennen. Von 1945 bis 1957 leitet Katharina Heinroth den Berliner Zoo und wird damit die erste und einzige Zoo-Direktorin Deutschlands. Sie organisiert und leitet erfolgreich die mühsame Aufbauphase des Nachkriegs. Von den einst 3.715 Tieren sind nur 91 am Leben geblieben. Finanzielle Nöte, Futter- und Personalmangel sind das Erbe der schwierigen Zeit und erfordern viel Mühe beim Wiederaufbau des Zoos. Zur gleichen Zeit setzt sie die umfangreiche Arbeit ihres 1945 verstorbenen Mannes über die mitteleuropäische Vogelwelt fort. 1949 wird sie zum Ehrenmitglied des Berliner Tierschutzvereins ernannt.

Sie ist ebenfalls Mitglied der internationalen Union der Direktoren Zoologischer Gärten und des Deutschen Zoodirektorenverbandes. 1953 bekommt sie einen Lehrauftrag an der Technischen Universität für Allgemeine Zoologie. 1957 erhält sie von der Bundesregierung das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Katharina Heinroth kann sich aber auch im Ruhestand nicht aus der Zoowelt zurückziehen. Sie hält regelmäßig Vorträge an der TU und engagiert sich in verschiedenen Vereinen. Ebenso aktiv ist sie in der Urania und veröffentlicht 1971 die Biographie ihres verstorbenen Mannes. Ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel „Mit Faltern begann's“ verfasst sie acht Jahre später.

Die neu gegründete Zooschule im Zoologischen Garten neben dem Elefantentor erhält 1985 ihren Namen. 1989 wird ihr die Uraniamedaille verliehen. Katharina Heinroth verstirbt noch im selben Jahr. Ihre Urne wird im Zoologischen Garten beigesetzt neben der Urne ihres Mannes.