Straßennamen

Marie Luise Alexandrine

 

Marie Luise Alexandrine, Prinzessin von Preußen, geb. Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach (* 3. Februar 1808 in Weimar; † 18. Januar 1877 in Berlin)

Am 16.4.1827 wird die Marienstraße nach der preußischen Prinzessin benannt. Sie liegt im Stadtteil Berlin-Mitte und verläuft von Luisenstraße bis Albrechtstraße.

 

Prinzessin Marie ist die älteste Tochter des Erbprinzen und späteren Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach und der Großfürstin Maria Pawlowna Romanowa. Ihr Vater ist ein eher zurückhaltender Mensch, der bis zum Lebensende gerne Märchen liest. Ihre Mutter hingegen nennt Johann Wolfgang von Goethe „eine der besten und bedeutendsten Frauen ihrer Zeit“.

Marie erhält gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Augusta eine umfassende Bildung, die hauptsächlich auf höfische Repräsentationspflichten ausgerichtet ist. Auch Zeichen- und Musikunterricht gehört dazu.

Marie wächst am Hofe von Weimar auf. Dieser gilt als einer der liberalsten in Deutschland, dank Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach († 1807), die einen großen Einfluss auf Kunst und Literatur ausübt. Auch Geheimrat Goethe bleibt am großherzoglichen Hof gern gesehen.

Durch die Ernennung ihres Großvaters Karl August zum Großherzog darf sich Prinzessin Marie auch Königliche Hoheit nennen. Im Alter von 16 Jahren begegnet sie zum ersten mal ihrem späteren Gatten, dem Prinzen Carl von Preußen (*1801), Bruder von Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. Prinz Carl verliebt sich sofort in die junge Prinzessin.

Sein Vater, König Friedrich Wilhelm III., ist höchst erfreut über die Heiratsabsichten seines Sohnes. Allerdings sind die vermeintlichen Schwiegereltern und Maries Mutter weniger angetan von der zukünftigen Verbindung. Hat man sich doch einen Thronfolger eines, wenn auch kleineren, Hauses erhofft. Der drittgeborene Sohn einer großen Dynastie übt weniger Reiz auf die Eltern aus.

Nach zweijährigen Verhandlungen mit den beiden Königshäusern stimmt man letztendlich dem Liebesglück zu. Am 26. Mai 1827 heiraten Prinzessin Marie und Prinz Carl von Preußen in Charlottenburg bei Berlin.

Das Glück der beiden wird nach zehn Monaten mit der Geburt des ersten und einzigen Sohnes Friedrich Karl gekrönt, dem zwei Töchter folgen: Marie Luise von Preußen (1829-1901) und Maria Anna von Preußen (1836-1918).

Die junge Familie lebt ab 1829 in ihrer Winterresidenz im Palais in Berlin am Wilhelmplatz Nr. 8-9; es wird zum bevorzugten Aufenthaltsort von Prinz Carl und Prinzessin Marie.

Prinzessin Marie stirbt 1877 im Alter von 69 Jahren. Prinz Carl lässt in der Nähe der Pfaueninsel unter der Kirche St. Peter und Paul in Wannsee eine Gruft anlegen, wo er selbst neben seiner Gattin 1883 bestattet wird.