Straßennamen

Caroline Michaelis

 

Carolina Michaëlis de Vasconcelos, geb. Caroline Michaelis (* 15. März 1851 in Berlin; † 18. November 1925 in Porto), Professorin für romanische und germanische Philologie

Die Caroline-Michaelis-Straße liegt im Stettiner Carré am Nordbahnhof und befindet sich im Bezirk Mitte. Sie verläuft von Schwartzkopffstraße über Julie-Wolfthorn-Straße. Die Benennung fand am 15.2.2005 statt.

 

Caroline Michaelis wird als letztes von fünf Kindern des Mathematiklehrers Gustav Michaelis in Berlin geboren. Sie besucht die Luisenschule in Berlin. 1867 verfasst sie ihren ersten kleinen romanistischen Beitrag. Als Frau bleiben ihr damals noch die Tore der Berliner Universität verschlossen. Sie erwirbt daher ihre Kenntnisse hauptsächlich aus Büchern durch die Unterstützung des Romanisten Carl Goldbeck.

1876 heiratet sie den Musik-und Kunsthistoriker Joaquim de Vasconcelos und zieht mit ihm nach Porto. 1877 wird hier auch ihr Sohn Carlos geboren.Im selben Jahr wird bei Brockhaus ihre „Romanische Wortschöpfung“ veröffentlicht. Sie ist 26 Jahre alt, als sie Ehrenmitglied der „Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen“ wird. 1893 erhält Caroline Michaelis die Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg.

1911 wird sie Vorsitzende der Kommission zur Reformierung der portugiesischen Rechtschreibung. Gleichzeitig ernennt man sie zur Ordentlichen Professorin an der Universität Coimbra. 1916 erhält sie die Ehrendoktorwürde dieser Universität, später auch der Universität Hamburg.Sie verfasst hauptsächlich sprachwissenschaftliche und literarisch-philologische Arbeiten, Arbeiten zum Romanischen sowie zum Spanischen und zum Portugiesischen. Ab 1924 ist sie Mitherausgeberin der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Lusitania“. Am 16. November 1925 stirbt Carolina Michaelis in Porto.Die Tageszeitung „O Comercio do Porto“ betrauert ihren Tod als „ein Ereignis von nationaler Bedeutung“. Auf Initiative dieser Zeitung wird an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Rua de Cedofeita 159 eine Erinnerungsplakette für die Romanistin angebracht.

1930 wird das „Gymnasium Sampaio Bruno“ in Porto in „Liceu Carolina Michaelis“ umbenannt. 1993 wird an der Universität Trier ein Lehrstuhl für Portugiesische Kulturwissenschaft eingerichtet, der nach Carolina Michaëlis de Vasconcelos benannt ist; der Name wird allerdings nur von portugiesischer Seite verwendet. Zu ihrem 150. Geburtstag erscheint 2001 von der Post eine Sondermarke.