Straßennamen

Elisabeth Mara

 

Elisabeth Mara, geb. Schmeling (* 23. Februar 1749 in Kassel, † 20. Januar 1833 in Reval/Estland), Konzert- und Opernsängerin

Die Elisabeth-Mara-Straße befindet sich im Ortsteil Mitte in unmittelbarer Nähe der Leipziger Straße und war bis zur Ernennung im März 2009 ein Teil der bereits existierenden Seydelstraße.

 

Elisabeth, achtes Kind des armen Stadtmusikers Johann Schmeling und seiner Frau Ottilia, erhält nach dem Tod ihrer Mutter in jungen Jahren Geigenunterricht von ihrem Vater und tritt schon 1755 als Wunderkind u. a. in Antwerpen und Amsterdam auf.

Dank einflussreicher Freunde und Bewunderer erfährt sie eine Gesangsausbildung in England. Nach anschließenden Reisen durch Irland und die Niederlande geht sie nach Leipzig und wird von 1765 bis 1771 an der Gesangsschule in Gesang, Klavierspiel, Schreiben und Tanzen unterrichtet und als erste Konzertsängerin für 600 Taler engagiert.

Schon bald gilt sie dem Publikum als die größte Sängerin aller Zeiten. Mara hat einen Stimmumfang von drei Oktaven. Ihre Darbietungen lösen Begeisterungsstürme aus.

Auch in Berlin lässt sich Friedrich der II. von den Darbietungen der Mara überzeugen. Er ist von ihren Arien derart angetan, dass er sie für sechs Wochen nach Sanssouci bestellt. Mara wird von ihren Zeitgenossen auch „Primadonna Friedrich des Großen“ genannt.

1791 wird sie als erste deutsche Sängerin auf Lebenszeit an die Königliche Oper in Berlin berufen. Durch die Heirat mit dem Cellisten Johann Mara fällt sie allerdings beim König in Ungnade und ihre Anstellung an der Oper wird aufgelöst.

Nach erfolgreichen Auftritten in Dresden, Wien und München fasziniert sie über Jahrzehnte ein breites Publikum in ganz Europa, sie ist d i e Diva des 18. Jahrhunderts.

Nach unzähligen Konzertreisen machen ihr mehr und mehr andere, junge Stimmen Konkurrenz oder überflügeln sie sogar. Während der Zeit des französischen Krieges verliert sie ihr Vermögen, Moskau muss sie nach dem großen Brand 1812 verlassen. Sie geht nach Reval, beendet ihre Gesangskarriere und ist in Reval als Gesangslehrerin beschäftigt. Verarmt und zurückgezogen verstirbt sie dort im Jahre 1833.