Eva Sophie Moritz

 

Eva Sophie Moritz (* 27. September 1879 in Riga, † 26. April 1964 in Berlin), praktische Ärztin, Psychotherapeutin und erste Vorsitzende der Jung-Gesellschaft

Eva Sophie kommt 1879 in der russischen Ostseeprovinz Livland als Tochter eines Gerichtsadvokaten und Rittergutsbesitzers zur Welt.

Sie besucht privat die Gymnasialkurse von Helene Lange in Berlin und legt 1904 am Königlichen Luisengymnasium in der Turmstraße (Moabit) erfolgreich ihr Abitur ab. Im Wintersemester 1904/05 beginnt sie ihr Medizinstudium in Freiburg, legt dort 1909 ihr Staatsexamen ab und promoviert 1911. Unmittelbar danach geht sie nach Berlin. Sie lässt sich bis 1913 als Ärztin nieder, arbeitet zwischen 1913 und 1914 als Assistenzärztin in Düsseldorf und Köln und kehrt Ende 1915 nach Berlin zurück. Sie nimmt neben den Ärztinnen Martha Wygodzinski und Hermine Heusler-Edenhuizen in der Poliklinik für Frauen in der Alexanderstraße ihre Tätigkeit auf. Seit 1916 arbeitet sie nebenamtlich als Dozentin an der Sozialen Frauenschule der Inneren Mission und unterrichtet bis 1949. In den 30er und 40er Jahren arbeitet Eva Sophie Moritz intensiv auf dem Gebiet der Psychologie und Psychosomatik und bietet Fortbildungskurse für Ärzte an. Zu Beginn der 30er Jahre wird auf ihre Anregung hin die erste Jung-Gesellschaft gegründet, deren Vorsitzende sie 1931 wird. Carl Gustav Jung war Begründer der Analytischen Psychologie und Pionier der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie.

Ihre eigene Praxis gibt sie 1946 auf, arbeitet aber weiterhin als praktische Ärztin und Psychotherapeutin.

Ihre letzten Jahre ab 1962 verbringt sie im Pflegeheim der Inneren Mission in Berlin-Wannsee, wo sie 1964 verstirbt.