Rosa Parks

Foto: Frank Lonski
(geb. am 04.02.1913 in Tuskegee/Alabama, gest. am 24.10.2005 in Detroit), Bürgerrechtlerin

Rosa Parks wurde als Rosa Louise McCoauley geboren. Der Vater hatte die Familie verlassen, und sie wuchs gemeinsam mit ihrem Bruder Sylvester bei ihrer als Lehrerin tätigen Mutter und ihren Großeltern auf. Später verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Näherin und heiratete 1932 Raimand Parks, der in der NAACP, der „National Associaton for the Advancement of Colored People“ mitwirkte. Rosa Parks gehörte als Methodistin der African Methodist Episcopal Church an. Ab Dezember 1943 arbeitete sie als Sekretärin bei der NAACP.

Im amerikanischen Bundesstaat Alabama war damals die Rassentrennung stark ausgeprägt, so gab es Schulen, Parkbänke und Aufzüge „Whites only“ oder „Coloreds only“. In den Bussen gab es vorgegebene Zonen für „Weiße“ und „Farbige“. Dazwischen gab es eine mittlere Zone, die auch Farbige belegen konnten, bis diese gesamte Zone ein weißer Passagier für sich beanspruchte. Am 1. Dezember 1955 weigerte Rosa Parks sich, ihren Sitzplatz im Bus in dieser Zone für einen weißen Bürger zu räumen und wurde deshalb der Störung der öffentlichen Ruhe bezichtigt, zunächst verhaftet und dann zu einer Geldstrafe verurteilt. Die erste belegte Person, die solches schon elf Jahre zuvor gewagt hatte, war Irene Morgan. Da es keine größere öffentliche Aufmerksamkeit gab, ist dies heute weitgehend vergessen.

Martin Luther King Jr., der die frisch gegründete Montgomery Improvement Association führte, rief aus Protest und Solidarität für Rosa Parks einen Boykott der öffentlichen Verkehrsmittel ins Leben, den „Montgomery Bus Boykott“. Der Erfolg war aufsehenerregend. Die afroamerikanischen Bewohner der Stadt mieden mehrheitlich konsequent die öffentlichen Busse, liefen kilometerweit singend und sich an den Händen haltend zu Fuß durch die Straßen. Auch wegen erheblicher finanzieller Verluste für die Stadt hob der Oberste Gerichtshof der USA die Rassendiskriminierung in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Montgomery nach einem Jahr schließlich auf.

Rosa Parks gehörte zu den wenigen afro-amerikanischen Frauen, die noch zu Lebzeiten höchste Ehrung erfuhren. So überreichte Bill Clinton 1996 der bereits 83-Jährigen die „Presidential Medal of Freedom“, die Freiheitsmedaille. 2005 war sie die erste Frau der USA, die anlässlich ihrer Beisetzung im Capitol öffentlich aufgebahrt wurde. Der Bus Nr. 2857, in dem Rosa Parks der Rassentrennung die Stirn bot, wurde vom Henry Ford Museum in Dearborn, Michigan, erworben und restauriert.

Im Dezember 2005, zum 5. Todestag, entschied sich eine Mehrheit der Bürger des Berliner Stadtbezirks Mitte/Wedding dafür, einen Platz am U-Bahnhof Amrumer Straße nach der US-amerikanischen Bürgerrechtlerin zu benennen. 2012 wurde in Berlin-Kreuzberg die Grundschule in der Reichenberger Str. / Ecke Forster Straße in „Rosa-Parks-Grundschule“ umbenannt.

(verfaßt: G. Thomas)