Adele Glaßbrenner-Peroni

Glaßbrenner-Peroni Grab, Foto: Frank Lonski
(geb. am 17.01.1813 in Brünn, gest. am 31.07.1895 in Berlin), Schauspielerin

Die unter ihrem Künstlernamen Adele Peroni bekannte Anna Elisabeth Adelheid Mrasek erhielt ihre theatralische Ausbildung beim Vater der berühmten Schauspielerin Sophie Müller. Als Tochter unbemittelter Eltern war sie auf die finanzielle Unterstützung vermögender Freunde der Familie angewiesen.

Ihr Theaterdebüt hatte Adele Peroni im Alter von 18 Jahren am Theater in Ofen (Buda), dem Westteil der ungarischen Hauptstadt Budapest. Dort übernahm sie die Titelrolle in Körner’s „Toni“. Ein Jahr später, 1832, wechselte sie auf die Bühne nach Olmütz, ehe sie ab 1834 am Leopoldstädter Theater in Wien gastierte. Der dortige Leiter der Bühne, der Volksdramatiker Ferdinand Raimund, war von ihrem „warmen, gefühlvollen Spiel" so begeistert, dass er sie sofort unter Vertrag nahm. 1834 verließ Adele Peroni Wien und ließ sich nach Pest engagieren. Aufgrund mangelnder Beschäftigung verließ sie die Stadt jedoch bald darauf wieder. Es folgte eine Gastspielreise durch mehrere deutsche Städte.

1837 nahm Adele Peroni ein Engagement am Königstädtischen Theater in Berlin an, wo sie bald große Anerkennung fand. Als sie 1840 den Satiriker und regimekritischen Journalisten Adolf Glaßbrenner heiratete, führte dies zu Zerwürfnissen mit der Theaterdirektion, die letztendlich zu ihrer Entlassung führten. Daraufhin schloss sich Adele Glaßbrenner-Peroni dem Großherzoglichen Hoftheater in Neustrelitz an und übernahm dort die Rolle der Ersten Liebhaberin, welche ihr zu großer Popularität verhalf.

Als im Herbst 1850 ihr Mann wegen seiner politischen Aktivitäten des Landes verwiesen wurde, zog sie mit ihm nach Hamburg und eröffnete, nachdem sie sich endgültig von der Bühne zurückgezogen hatte, eine private Schauspielschule. Dort bildete sie als dramatische Lehrerin viele bekannte Schauspielerinnen aus. Zu den berühmtesten Absolventinnen zählten u.a. Marie Seebach, Zerline Gabillon, Marie Boßler, Ida Pellet, Charlotte Wolter und Auguste Burggraf.

1858 kehrte Adele Glaßbrenner-Peroni mit ihrem Mann nach Berlin zurück. Dort setzte sie sehr erfolgreich den dramatischen Unterricht fort und erwarb sich als Lehrerin einen hervorragenden Ruf.

1895 starb Adele Glaßbrenner-Peroni in Berlin. Ihre letzte Ruhestätte fand sie neben ihrem 1876 verstorbenen Mann Adolf Glaßbrenner auf dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirche am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg.


Quellen
Ludwig Eisenberg's grosses biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19.Jahrhundert, S. 329

CD-ROM "Eines Schattens Traum ist der Mensch", Berliner Friedhöfe Teil 1

Quellen/Links
http://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Peroni-Gla%C3%9Fbrenner,_Adele