Helenefriederike Stelzner

 

Helenefriederike Stelzner, geb. Westmann (* 18. April 1861 im Meierhof Spörnig bei Schwabitz/Böhmen, † 26. März 1937 in Berlin), war 1903/04 die erste Volontärassistentin in der Psychiatrischen Klinik der Charité, später niedergelassene Ärztin in Berlin.

Helenefriederike wird als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren. Über ihre Kindheit und frühe Jugend ist wenig bekannt. Nach Besuch des Freimaurerinstitutes in Dresden, der höheren Töchterschule in Chemnitz und anschließendem Privatunterricht bei verschiedenen Hauslehrern erwirbt sie nach Heirat mit Julius Stelzner und frühem Tod ihres Ehemannes durch private Vorbereitung das Abitur. Sie studiert in Zürich, Berlin und zuletzt in Halle, wo sie auch im Jahr 1902 promoviert. Helenefriederike Stelzner wird nach ersten Volontariaten an der chirurgischen Klinik in Halle und im städtischen Krankenhaus am Urban in Berlin von 1903 bis 1904 die erste Volontärassistentin an der Psychiatrischen Klinik der Charité. Ab 1905 wird sie als erste Schulärztin in Charlottenburg eingestellt. Außer einem kurzen Abstecher nach Innsbruck, wo sie von 1915 bis 1917 als Lazarettärztin arbeitet, ist sie bis zu ihrem Tode 1937 als niedergelassene Ärztin ohne eigene Praxis in Berlin tätig.

Neben ihren ärztlichen Verpflichtungen ist sie auch Gutachterin am Jugendgerichtshof in der Moabiter Turmstraße und Mitglied in verschiedenen Gremien. So wird sie 1927 auf Vorschlag des Groß-Berliner Ärztebundes in die Berliner Ärztekammer gewählt und ist viele Jahre als Mitglied in der Berliner Medizinischen Gesellschaft im Langenbeck-Virchow Haus in der Luisenstraße aktiv.

Als eine der frühen Medizinstudentinnen beteiligt sie sich immer wieder an der öffentlichen Diskussion über das Frauenstudium, gibt auch eigene Publikationen über die berufliche Situation der Ärztinnen in Deutschland heraus.