Caroline Herschel

Caroline Herschel, gemeinfrei (GFDL)
(geb. am 16.03.1750, gest. am 09.01.1848 in Hannover), Astronomin

Caroline Herschel war die einzige überlebende Tochter des Militärmusikers Isaak Herschel und seiner Frau Anna Ilse Herschel, welche insgesamt sechs Kinder hatten.

Zur damaligen Zeit war es keine Selbstverständlichkeit, dass Mädchen Schreiben und Lesen erlernten, Caroline Herschel besuchte aber die Garnisonsschule. Der Vater war zusätzlich bestrebt, seinen Kindern eine musikalische Ausbildung zu geben. Die Mutter von Caroline Herschel wollte, dass sie häusliche Arbeiten zu verrichten lernte, da sie „ein roher Klotz sei und wenigstens ein nützlicher roher Klotz sein sollte“. Ihr wäre es auch am liebsten gewesen, wenn Caroline Herschel Weißnäherin erlernt hätte, was dieser aber großes Unbehagen bereitete. Entgegen ihres Willens verbrachte Caroline Herschel somit viele Stunden des Tages mit Stricken, Sticken und sonstigen häuslichen Tätigkeiten. Innerhalb der Familie wurde jedoch auch viel philosophiert und die Astronomie besprochen.

Als 22-jährige folgte Caroline Herschel 1772 ihrem Bruder Friedrich Wilhelm nach Bath in England, wo sie ihm den Haushalt führen sollte. Gleichzeitig wollte er ihr aber auch die Gelegenheit geben, den häuslichen Zwängen zu entfliehen sowie ihre musikalische Weiterbildung zu fördern. Sie trat als Solistin in seinen Konzerten auf. Bald darauf stieg sie zur ersten Sängerin bei den von ihrem Bruder aufgeführten Oratorien auf und erhielt einen gewissen Ruf. Später übernahm sie die Leitung des Chores.

Zu Beginn ihrer Karriere als Astronomin unterstütze Caroline Herschel ihren Bruder Wilhelm Herschel bei seinen Forschungen – wurde aber durch eigene Leistungen recht schnell bekannt. Im Jahre 1781 entdeckten ihr Bruder und sie den Planten Uranus, was ihrer Anerkennung sehr förderlich war. Durch eigene Forschungen entdeckte Caroline Herschel 1783 weitere Nebel und zwischen 1786 und 1797 acht weitere Kometen.

Nach ihrem Namen wurden der Komet 35P/Herschel-Rigollet, der Mondkrater C. Herschel im Sinum Iridum und der Planetoid Lucretia (281) aufgrund ihrer Entdeckungen und Forschungen benannt.

Am 9. Januar 1848 verstarb Caroline Herschel in Hannover. Dort ist sie auch beerdigt. Ihr zu Ehren wurde in Berlin-Friedrichshain ein Platz benannt.