Maria Seebach

Maria Seebach, gemeinfrei (GFDL)
(geb. am 08.03.1929 in Riga, gest. am 03.08.1897 in St. Moritz), Schauspielerin und Opernsängerin

Maria Seebach kam aus einer Schauspielerfamilie und wurde während eines Gastspielaufenthaltes der Eltern in Riga geboren. Der Vater, Friedrich Wilhelm Seebach, war ein Sänger und Komiker aus Rostock, die Mutter, Theona Blumauer, eine Tochter des Jugendschriftstellers Karl Blumauer und Schwester der Schauspielerin Minona Frieb-Blumauer.

Maria Seebach ließ sich in Köln als Sängerin ausbilden, wechselte jedoch sehr bald ins Schauspielfach über, nachdem sie feststellen musste, dass ihr Stimmvolumen zur Sängerin nicht ausreichte. 1847 erhielt sie ihr erstes Schauspielengagement in Nürnberg. Danach sammelte sie Erfahrungen in Regensburg, Düsseldorf, Köln, Lübeck, Schwerin, Doberau, Elbing und Danzig, die sie schließlich an das kurfürstliche Hoftheater in Kassel führten (1850 bis 1852).

In den Folgejahren arbeitete sie in Hamburg als „erste Liebhaberin" und spielte das „Gretchen", während ihre Schwester Wilhelmine Seebach zur gleichen Zeit Schauspielerin am Krollschen Theater in Berlin war. Auf Einladung Heinrich Laubes ging sie ans Wiener Burgtheater und spielte dort unter der Leitung Franz Dingelstedts. Wegen ihrer Gretchen-Darstellung wurde sie bald als „Stern des Nordens" und als „verkörperte Muse der deutschen Dichtung" gefeiert. 1854 spielte sie die „Maria Beaumarchais" in Goethes „Clavigo". 1856 verließ Maria Seebach endgültig das Wiener Burgtheater, da sie aufgrund ihrer privilegierten Stellung und des außergewöhnlich hohen Gehaltes von 7000 Gulden Jahresgage Anfeindungen seitens der Kollegen ausgesetzt war.

Sie gab erfolgreiche Gastspiele in Coburg und Weimar, wo sie zur Enthüllung des Goethe-Schiller-Denkmals als „Clärchen" und „Gretchen" gemeinsam mit Emil Devrient auf der Bühne stand und die Goethemedaille erhielt. In Weimar zählte sie Franz Liszt und Hoffmann von Fallersleben zu ihren Freunden. 1857 spielte sie am Königlichen Schauspielhaus Berlin und am Friedrich-Wilhelm-Städtischen Theater (u. a. die „Adrienne Lecouvreur"). Sie wurde Mitglied des Hoftheaters Hannover („Emilia Galotti", „Prinzessin Eboli", „Käthchen von Heilbronn", „Recha" in „Nathan der Weise"), wo sie 1859 den Tenor Albert Niemann (1831 bis 1917) heiratete. Beide gingen nach Frankfurt am Main und danach zu Richard Wagner nach Zürich. 1861 wurde ihr Sohn Oskar geboren. Sie gab Gastspiele am Viktoria-Theater Berlin und am Karltheater Wien. 1867 wurde ihre Ehe geschieden. 1871 unternahm sie eine Tournee nach Amerika und wurde schließlich an der Berliner Hofbühne sesshaft.

1893 starb ihr Sohn Oskar Niemann in Italien, wo er sich als Dichter und Maler versuchte, an der Schwindsucht. Marie Seebach gründete in Weimar ein Heim für invalide Künstler: das Marie-Seebach-Stift. 1897 verstarb sie in St. Moritz an einer Lungenentzündung.

Maria Seebach wurde auf dem Louisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg beigesetzt.