Ursula Goetze

Ursula Goetze, gemeinfrei (GFDL)
(geb. am 29.03.1916, gest. am 05.08.1943 in Berlin), Widerstandskämpferin

Ursula Goetze stammte aus bürgerlichem Elternhaus und stieß bereits im Alter von 15 Jahren über ihren älteren Bruder, Eberhard Goetze, um 1930 zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) in Berlin-Neukölln.

Vor 1933 wurde sie schon zweimal von der Polizei, beim Flugblattverteilen, aufgegriffen. Daraufhin brach sie den Kontakt zu ihren Genossen ab.Seit frühester Jugend zeigte Ursula Goetze ein stark geprägtes Gerechtigkeitsgefühl und soziales Engagement. Nach Hitlers Machtergreifung war sie empört über den Terror und die Diskriminierung ihrer jüdischen Freunde.

Sie besuchte das Lyzeum und die Handelsschule und arbeitete einige Jahre als Stenotypistin. Ursula Goetze reiste 1937 zur Pariser Weltausstellung und knüpfte Kontakt zur britischen Labour Party. Ab 1938 bereitete sie sich am Heilschen Abendgymnasium in Schöneberg auf das Abitur vor. Ihr Berufsziel war Lehrerin. Hier freundete sie sich besonders mit Eva Rittmeister an. Unter Mitwirkung des Ehemanns von Eva Rittmeister wandelte sich der Kreis von gemeinsamen Schularbeiten in einen Zirkel von Hitlergegnern.

Im April 1940 nahm sie, nach bestandener Abiturprüfung, ein Studium der Philologie an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Berliner Universität auf (Englisch, Französisch).
Der Kreis bekam Kontakt zu Harro Schulze-Boysen und der Roten Kapelle. Am 17. Mai 1942 beteiligten sich Ursula Goetze und ihr Freund Werner Krauss, entgegen der Warnung ihrer Freunde, an der Protestaktion gegen die Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“. Sie klebten am Sachsendamm an die hundert Aufkleber „Ständige Ausstellung: DAS NAZI-PARADIES – Hunger, Lüge, Gestapo. Wie lange noch?“

Deshalb wurde Ursula Goetze am 18. Januar 1943 zum Tode verurteilt. Sie nahm die gesamte Schuld auf sich, um ihren Freund Werner Krauss zu schützen. Am 05. August 1943 wurde das Todesurteil in Plötzensee, durch Enthauptung mit dem Fallbeil, vollstreckt.

Zur Erinnerung an Ursula Götze gibt es eine Gedenktafel am Haus Hornstraße 3 in Kreuzberg.


Quellen/Links
de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Goetze