Amalie Wolff, geb. Malcomi

Amalie Wolff-Malcolmi (1780 - 1851) oil on canvas 60 x 49 cm, Abb.: Johann Friedrich August Tischbein, gemeinfrei (GFDL)
(geb. am 11.12.1780 in Leipzig, gest. am 18.08.1851 in Berlin), Schauspielerin

Die als jüngste Tochter des Schauspielers Carl Friedrich Malcolmi geborene Amalie betrat schon als Achtjährige in Weimar als „Justel“ in „Der Alchimist“ die Bühne. Auf Wunsch Goethes, der die Leitung des Weimarer Hoftheaters innehatte, gab ihr die Schauspielerin Corona Schröter Unterricht, bevor sie am 30. Dezember 1794 ihre erste feste Anstellung am Weimarer Hoftheater erhielt. Nach dem plötzlichen Tod der talentierten 19-jährigen Schauspielerin Christiane Neumann-Becker trat sie deren Nachfolge auf der Bühne an. Sie heiratete 1803 den Regisseur Heinrich Becker, den Witwer ihrer verstorbenen Kollegin, nachdem ihre erste Ehe mit dem Schauspieler Julius Miller gescheitert war. Doch auch diese Ehe verlief unglücklich, und so heiratete sie nur ein Jahr später den von Goethe geförderten und geschätzten Schauspieler Pius Alexander Wolff.

Im dramatischen Rollenfach feierten sie zusammen große Erfolge auf der Bühne, wobei Amalie mit ihrem temperamentvollen und leidenschaftlichen Schauspiel den eher zaghaft spielenden Pius Alexander mit sich riss, so dass sich beide hervorragend ergänzten.
Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller arbeiteten mit beiden zusammen. Für die Erstaufführung seines Stückes „Braut von Messina“ setzte Schiller auf Wunsch Goethes, der von ihrem Talent überzeugt war, Amalie Wolff 1803 für die Rolle der „Isabella“ ein.
Für die Aufführung von Goethes „Torquato Tasso“ studierte Schiller mit dem Ehepaar die Rollen der „Leonore Sanvitale“, dargestellt von Amalie Wolff, sowie den von ihrem Ehemann gespielten „Tasso“ ein. Mit ihren Darbietungen als „Iphigenie“, „Antigone“ oder als „Johanna“ in Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ errang Amalie Wolff höchste Anerkennung.

1816 wechselte das Paar, sehr zum Leidwesen Goethes, an das Königliche Hoftheater in Berlin. Doch fiel das Debüt von Amalie als „Phaidra“ etwas unglücklich aus, da ihre Vorgängerin, die gefeierte Friederike Bethmann-Unzelmann, gerade in dieser Rolle glänzte und sie daher erst um die Gunst des Publikums kämpfen musste.

Nach einigen erfolgreichen Jahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Pius Alexander Wolff. Mehrere Kururlaube, bei denen Amalie Wolff ihren Mann immer begleitete, brachten kaum Besserung. Nach einem Kuraufenthalt in Bad Ems 1828 starb Pius Alexander Wolff auf dem Rückweg nach Berlin in Weimar, wo er auch bestattet wurde. Nachdem Amalie Wolff nach Berlin zurückkehrte, blieb sie dem Theater noch bis 1844 treu, ehe eine Augenkrankheit sie dazu zwang, sich von der Bühne zu verabschieden. Anlässlich ihres fünfzigjährigen Bühnenjubiläums 1841 wurde ihr vom König die „Große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft" verliehen.

Zurückgezogen und fast erblindet lebte Amalie Wolff bis zu ihrem Tod 1851 in Berlin. Ihre Ruhestätte befindet sich auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II in der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg.


Quellen
Ludwig Eisenberg's grosses biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, S. 1140
CD-ROM "Eines Schattens Traum ist der Mensch", Berliner Friedhöfe Teil 1:

Quellen/Links
commons.wikimedia.org/wiki/File:Amalie_Wolff-Malcolmi,_by_Johann_Friedrich_August_Tischbein.jpg
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