Elsa Strauß

Elsa Strauß, wikepedia, gemeinfrei (GFDL)
(geb. am 11.10.1875 in Berlin, gest. am 13.06.1945 in Ghettolager Theresienstadt), Vorsitzende d. Vereins zur Errichtung von Arbeiterinnenheimen

(Geb. 1875; verheiratete Jüdin verstarb im Juni 1945 nach Befreiung im Ghettolager Theresienstadt)
Vorsitzende d. Vereins zur Errichtung von Arbeiterinnenheimen (z.B. das am Kottbusser Ufer 33)

DAS ARBEITERINNENHEIM AM KOTTBUSSER UFER 33
Der Träger des Heims, der Verein zur Errichtung von Arbeiterinnenheimen, war 1898 von Mitgliedern der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit, darunter auch Alice Salomon, gegründet worden.

Vorsitzende des ausschließlich aus Frauen bestehenden Komitees war Elsa Strauß…


(Von 1907 bis 1931 findet sich im Berliner Adressbuch unter der Anschrift Kottbusser Ufer 33
(heute Paul-Lincke-Ufer 33a) ein Arbeiterinnenheim:
Es war eins von mehreren Heimen, die der Verein zur Errichtung von Arbeiterinnenheimen während des Kaiserreiches und der Weimarer Republik in Berlin unterhielt.

Das Arbeiterinnenheim in einem Quergebäude am Kottbusser Ufer war im April 1906 eröffnet worden.
In Kreuzberg konnten die Mädchen und Frauen nicht nur essen, sondern auch wohnen.
Es gab 20 Schlafplätze, auch in Einzelzimmern…Die Miete betrug im Jahre 1910 neun bis 12 Mark wöchentlich, einschließlich des Frühstücks. Das Mittagessen kostete 20 bzw. 30 Pfennig. Im Gemeinschaftsraum gab es Zeitschriften, Bücher und Spiele.
Den Bewohnerinnen wurden außerdem Abendkurse (Schneiderei, Putzmachen und Kochen), Vorträge und Turnunterricht angeboten. Später hatte der Verein auch einen Wanderclub und eine Handarbeitsabteilung…Die jungen bürgerlichen Frauen, die sich seit 1893 in den Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit engagierten, konnten in den Arbeiterinnenheimen erste praktische Erfahrungen sammeln. Sie halfen bei…(der) »Belehrung der Arbeiterinnen«. »Volksbildung« war dies, hier »von Frau zu Frau«.
Für viele Mädchen aus dem Bürgertum bedeutete dies den ersten Kontakt zu jungen Arbeiterinnen, zu einer ganz anderen Lebenswelt.)


Elsa Strauß, ihr Geburtsname ist nicht bekannt, war die Ehefrau des Medizinprofessors Hermann Strauß, Internist und Chefarzt am Jüdischen Krankenhaus. Das Ehepaar Strauß wohnte in einem bürgerlichen Viertel, in Charlottenburg und wurde 1942 in das Ghettolager Theresienstadt deportiert. Elsa Strauß starb dort – wie so viele Kranke und Erschöpfte – noch nach der Befreiung im Juni 1945.


Quellen
Dietlinde Peters, »…und keiner kriegt mich einfach krumm gebogen…«,