Eva-Maria Buch

Landesarchiv Berlin, gemeinfrei (GFDL)
(geb. am 31.01.1925 in Berlin, gest. am 05.08.1943 in Plötzensee Berlin), Dolmetscherin

(Geb. am 31. Januar 1921 in Berlin; am 5. August 1943 in Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet)
Widerstandskämpferin (»Rote Kapelle«), Häftling im Frauengefängnis Barnimstraße in Friedrichshain

»NUN HEISST ES TAPFER SEIN«
Geboren am 31. Januar 1921 in Berlin-Charlottenburg, lebte Eva-Maria Buch bis Anfang der 1930er Jahre mit ihren Eltern in der Grolmannstraße. Die Eltern waren gläubige Katholiken. Nach der Grundschule wechselte sie 1931 auf die Lehranstalt der Ursulinen in Kreuzberg und blieb bis zur Obersekunda, also bis zur so genannten Mittleren Reife, auf dieser Schule. Danach absolvierte sie eine Ausbildung zur Dolmetscherin an der Auslandshochschule der Berliner Universität. Sie wohnte noch immer bei ihren Eltern – zuletzt in Berlin-Mariendorf.

Seit 1940/41 arbeitete Eva-Maria Buch als Aushilfe in einer Buchhandlung in Berlin-Mitte.
Dort lernte sie den Kommunisten Wilhelm Guddorf (1902-1945) kennen und kam durch ihn zum organisierten Widerstand um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack, die so genannte »Rote Kapelle«.
(Zu der Gruppe sollten in den folgenden Jahren sehr unterschiedliche Kreise gehören: bürgerliche Intellektuelle und Künstler, hohe Beamte und kommunistische Arbeiter, später auch ausländische Zwangsarbeiter. Wegen ihrer Kontakte zum Nachrichtendienst der Sowjetunion wurde die Gruppe von den Nationalsozialisten als Spionagering verfolgt und »Rote Kapelle« genannt. Aber es gab – weniger bekannt – auch Verbindungen zur Botschaft der USA, »the American Connection«. P. S. Diese Anmerkung zu »Rote Kapelle« – entnommen einer Information im Text S. 105)

In der folgenden Zeit übersetzte Eva-Maria Buch Artikel und einen Aufruf aus der illegalen Zeitschrift »Die innere Front« ins Französische, Texte mit denen die Gruppe sich an die ausländischen Zwangsarbeiter in den Rüstungsbetrieben wandte. Am 11. Oktober 1942 wurde Eva-Maria Buch in der elterlichen Wohnung in Mariendorf verhaftet.

Im Februar 1943 war ihr Prozess vor dem Reichskriegsgericht (gemeinsam mit Wilhelm Guddorf), dem Ehepaar Kuckhoff und anderen). Sie wurde zum Tode verurteilt. Nach weiterer Haft im Gefängnis Charlottenburg und im Frauengefängnis Barnimstraße wurde Eva-Maria Buch am 5. August 1943 in Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.


Quellen
Dietlinde Peters, »…und keiner kriegt mich einfach krumm gebogen…«