Straßennamen

Marlene Dietrich

 

Marlene Dietrich, eigentlich Marie Magdalene Dietrich, verheiratete Sieber (* 27. Dezember 1902 in Schöneberg bei Berlin; † 6. Mai 1992 in Paris), erster deutscher Hollywood-Filmstar

Der Marlene-Dietrich-Platz befindet sich in Berlin-Tiergarten in der Nähe des Potsdamer Platzes. Am „Boulevard der Stars“, mit zahlreichen Kinos und dem Filmmuseum in der Nähe, hat die Schauspielerin einen verdienten Platz gefunden. Die Benennung fand am 8. November 1997 statt.

 

Zu ihrer Heimatstadt Berlin hat die große internationale Diva lange Zeit ein gespaltenes Verhältnis. Sie wird in Schöneberg, damals noch selbständig, geboren. Als Offizierstochter erhält sie eine strenge, preußische Erziehung und dank ihres musikalischen Talentes eine Ausbildung zur Konzertgeigerin. Diese Karriere muss wegen einer Sehnenentzündung abgebrochen werden.

Danach betritt Marlene die Bretter, die die Welt bedeuten. In verschiedenen Theaterstücken und Stummfilmen erhält sie kleine Nebenrollen. 1923 heiratet sie den Regieassistenten Rolf Sieber, mit dem sie bis zu seinem Tod verbunden ist. Im folgenden Jahr wird ihr einziges Kind, Maria, geboren. Ihren großen Durchbruch erringt Dietrich mit der Rolle der Lola im „Blauen Engel“, für die sie der Regisseur Joseph von Sternberg entdeckt.

Dietrich folgt von Sternberg in die USA und unterschreibt einen 7-Jahre-Vertrag bei Paramount Pictures mit der ersten Filmrolle in „Marokko“. Als androgyne Schönheit in Männerkleidung setzt sie ein neues Ideal für die 30-er Jahre.

In Deutschland interessiert sich Joseph Goebbels für die spröde Diva und bietet ihr eine Karriere in der Heimat an. Aber Marlene Dietrich lehnt das Naziregime ab. Zum Unverständnis ihrer Landsleute beantragt sie sogar die amerikanische Staatsbürgerschaft und unterstützt amerikanische Soldaten im 2. Weltkrieg. Sie organisiert Auftritte in Italien, Frankreich und Nordafrika. Aktiv tätig ist sie auch 1942-1945 in der berühmten „Hollywood Canteen“, in der Hollywoodstars den Soldaten einen unterhaltsamen Abschiedsabend bereiten, bevor sie an die Front gehen.

Nach dem Krieg wird die Dietrich mit der „Medal of Freedom“, dem höchsten Orden des amerikanischen Kriegsministeriums für Zivilisten, geehrt. Sie erhält von der französischen Regierung die Auszeichnungen „Chevalier de la Légion d'Honneur“ und „Officier de la Légion d'Honneur“.

1953 beginnt sie eine neue Karriere als Sängerin unter der Begleitung von Burt Bacharach in Las Vegas.

1960 kehrt Marlene Dietrich, die sich immer wieder nach „ihrem Berlin“ sehnt, in ihre Heimat im Rahmen einer Europatournee zurück. Aber der Empfang ist nicht wie erhofft. Sie wird als Landesverräterin beschimpft. Dietrich beschließt, nicht wieder nach Deutschland zurückzukehren. 1961 spielt sie ihre letzte große Filmrolle in „Judgement at Nuremberg“.

Bis ins Alter von 75 Jahren tourt sie mit ihrer „one woman show“ durch die ganze Welt. Legendär ist dabei ihr hautfarbenes, mit Perlen besticktes Abendkleid, welches 50 kg schwer gewesen sein soll.

Als diese Karriere zu Ende geht, zieht sich die Dietrich nach Paris zurück. Nur noch per Telefon hält sie den Kontakt zur Außenwelt aufrecht. Allein die engsten Hausangestellten und Verwandte dürfen persönlichen Kontakt zu ihr halten.

Am 6. Mai 1992 stirbt Marlene Dietrich in Paris. Ihr Sarg wird schließlich nach Berlin überführt und auf dem III. Städtischen Friedhof unweit ihrer Mutter beigesetzt. Die Anteilnahme der Bevölkerung ist sehr hoch. Ihr Grab gehört zu den Ehrengräbern Berlins.

Eine weitere Ehrung wird ihr 1997 zuteil durch die Benennung des Marlene-Dietrich-Platzes in der Nähe des neuen Potsdamer-Platz-Areals. Im gleichen Jahr wird mit einer Briefmarke an sie erinnert, und 2007 wird sie mit dem ersten Stern auf dem „Boulevard der Stars“ geehrt.

Anläßlich ihres 100. Geburtstags im Jahr 2001 entschuldigt sich das Land Berlin offiziell für die Anfeindungen. Sie erhält am 16. Mai 2002 die Ehrenbürgerschaft Berlins.